Wir tendieren dazu, uns über unsere Ausbildungen, Erfahrungen, unsere Errungenschaften und unseren Einfluss zu definieren. Doch spätestens wenn der unmittelbare Erfolg ausbleibt oder andere Bereiche unseres Lebens ins Wanken geraten, zeigt sich, was die Säulen unserer Identität wirklich sind. „Du bist, was du tust", mag klappen solange alles glatt läuft. Doch in Momenten der Niederlage, ist die Korrelation Identität-Leistung ein gefährliche. 

Wir sind dazu verleitet den Spiegel unserer Tätigkeiten als Abbild von dem, was uns ausmacht, zu interpretieren. Dabei hat Identität hat nicht das Geringste damit zu tun, wie erfolgreich Sie sind. Demnach ist sie auch nicht von Ihren Misserfolgen abhängig. Menschen, die den Säulen Ihrer Identität auf den Grund gegangen sind, haben eine Ruhe in sich, die von Äußerlichkeiten unbeeindruckt bleibt.

Identität ernährt sich nicht von Erfolg und sie schrumpft nicht in Niederlagen.

Identität ist die souveräne Ruhe in Ihnen, während die Welt um Sie herum Ihnen weismachen will, dass es keinen Grund für souveräne Ruhe gibt. Identität ernährt sich nicht von Erfolg und sie schrumpft nicht in Niederlagen. Sie wird von Beziehungen geprägt. Von der Beziehung zu anderen Menschen, von Ihrer Beziehung zu sich selbst und darüber hinaus oftmals von einer Beziehung zu Gott. Immer wieder sind es die Krisen in unserem Leben, die den Prozess, die eigene Identität von den erbrachten Leistungen zu entkoppeln, ins Rollen bringen. Wenn es sonst (noch) nichts gibt, was Sie einer Krise Gutes abgewinnen können, beginnen Sie beim Blick auf, bzw. in sich selbst. 

Sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen, ist ein Prozess, der nie abgeschlossen sein wird. Er ist Teil eines Lebensstils, der mehr Wert auf Sein als auf Schein legt. Ein Prozess, der sich nicht damit zufriedengibt, die fragile Komponente der eigenen Leistung als Identitätssäule anzuerkennen. Momentaufnahmen, sei es Erfolg oder Misserfolg, vermitteln immer nur ein Bild von dem, was Sie gemacht haben. Niemals jedoch von dem, was Sie ausmacht. Tappen Sie daher nicht in die Falle, Ihre Identität aus vergänglichen Ereignissen abzuleiten. Sie erhalten sonst eine völlig verzerrte Wahrnehmung von sich selbst.

Erfolg oder Misserfolg vermitteln immer nur ein Bild von dem, was Sie gemacht haben. Niemals jedoch von dem, was Sie ausmacht.

  • Ihr Erfolg oder Misserfolg ist ein Abbild des Zusammenspiels vieler Komponenten, nicht Ihrer Identität.
  • Die Zaungäste Ihres Lebens, die Ihnen manchmal mit Unverständnis und dann wiederum mit tosendem Applaus begegnen, sind eine Reflexion Ihres Charismas, nicht Ihres Charakters.
  • Ihr Gehaltszettel ist ein Spiegel unterschiedlichster Parameter, allen voran Ihres Verhandlungsgeschicks und der Marktkonditionen, nicht Ihres Wertes.
  • Ihr Beziehungsstatus ist ein Resultat aller möglichen Rahmenbedingungen, allen voran Ihrer verfügbaren Zeit und Ihrer Ansprüche, nicht Ihrer Liebenswürdigkeit.


Immer wieder zu hinterfragen, worüber Sie sich definieren, was Sie antreibt, was Sie glauben und was Ihnen wichtig ist, macht Sie unabhängig von externen Erfolgsfaktoren, auf die Sie in Wirklichkeit gar keinen großen Wert legen. Tappen Sie nicht in die Falle, sich über Dinge zu definieren, die Ihnen im Grunde Ihres Herzens völlig egal sind, nur weil Ihr Alltag Sie dorthin treibt oder die Gesellschaft es von Ihnen erwartet.