Der frustrierende Job, die lähmende Ehe, die trieste Alltagssituation, der tot geglaubte Traum. Manche Menschen stellen sich den brachliegenden Themen ihres Lebens nie. Sie geben sich mit schlechten Beziehungen zufrieden, weil sie die Mühen der Konfrontation scheuen. Sie akzeptieren die unzureichende Performance ihrer Teams, weil ihnen die schlechte Stimmung vertrauter ist, als ein klärendes Gewitter. Sie nehmen festgefahrene Situationen für gegeben und tänzeln förlich am schmalen Grat zwischen Krise und einer längst nicht mehr komfortablen Komfortzone herum. 

Worin liegt eigentlich das größere Schreckensszenario? 
Sich den ungewissen Folgen einer Krise stellen zu müssen, die Sie womöglich noch bewusst vom Zaun brechen? Oder aber ein Leben in oberflächlichen Beziehungen, schleppenden Geschäftsmodellen, brachliegenden Visionen oder verkrusteten Strukturen? 

Geben Sie sich damit zufrieden, weil Sie's gewohnt sind? Weil es Ihrer Komfortzone mehr entspricht - die sich zwar längst nicht mehr komfortabel, aber immerhin vertraut anfühlt? Akzeptieren Sie den Ist-Zustand, weil Sie sich leichter tun, sich mit Gewohntem zu arrangieren, als womöglich unkalkulierbare Veränderungen vom Zaun zu brechen? 

Eine Krise bringt immer den Schutt, aber auch das Gold an die Oberfläche.

Sie schafft Klarheit und ist demnach weitaus besser, als ihr Ruf. Die Themen, denen wir uns nicht stellen, stellen sich uns eines Tages in den Weg. Dem zuvorzukommen erfordert Mut. Mut, sich dem Schutt der Enttäuschung oder des eigenen Enttäuschens zu stellen. Mut, seinen eigenen Fehlern ins Auge zu schauen. Mut, Wahrheiten kennenzulernen, die man lieber weiterhin unter den Teppich gekehrt hätte. 
Es erfordert aber auch Zuversicht. Zuversicht zu wissen, dass das was man auf den ersten Blick sehen kann nicht alles ist. Weil Gold und Schutt von außen gleich aussehen. Goldschürfen ist ein Prozess, der sich am Ende auszahlt, aber mittendrin ziemlich mühsam sein kann. 

Tatsache ist jedoch, dass es die einzige Art und Weise ist, um reich zu werden. Denn:

Goldgruben gibt es nicht.

Reich ist der, der gelernt hat das Gold vom Schutt auszusieben und der keine einzige Goldspur - und sei sie noch so klein - als zu banal einstuft, um sie bewusst wahrzunehmen. 

Eine Lektorin von "Gönnen Sie sich eine Krise" sagte zu mir: "Frau Adler, man bekommt fast Lust auf die nächste Krisen, weil man weiß, dass man nicht mit Leeren Händen rausgehen wird." 

Nein - das werden Sie nicht! Haben Sie kein Angst ein Leben zu leben, das mehr Angst davor hat im Stillstand zu verrecken, als voller Entschlossenheit den Schutt vom Gold auszusieben. Sie werden die Echtheit und den Reichtum, den diese Art zu leben mit sich bringt, lieben lernen. Schauen Sie mal genauer hin! Gönnen Sie sich eine Krise.

Buchtipp: "Gönnen Sie sich eine Krise", erschienen im Mai 2024 im Goldegg Verlag 
österreichischer Bestseller in der Kategorie "Ratgeber"