Oftmals ist es gar nicht die Schwere einer Last, die uns alles abverlangt. Es ist die Art und Weise, wie wir mit ihr umgehen. Wir tragen alleine. Zusätzlich zu den Herausforderungen an sich packen wir Sorgen und übermäßige Gedanken mit dazu. Und Zeit ist ohnehin ein rares Gut, weshalb wir versucht sind uns im wahrsten Sinne des Wortes alles gleichzeitig draufzupacken.
Haben Sie schon einmal eine Waschmaschine getragen? Dann haben Sie vermutlich dasselbe Gerät auch schon mal auf einen Rollwagen gehoben und das Ding dann geschoben. Die Last, die zu bewältigen war, war die gleiche. Mit vielen unserer Themen verhält es sich ähnlich.
Es ist nicht die Last, die uns erschöpft, sondern die Art, wie wir sie tragen.
Eine Waschmaschine zu transportieren kommt einer körperlichen Grenzerfahrung gleich. Bis zu dem Moment, an dem sie Rollwagen steht.
Ähnlich verhält es sich mit dem Leben oder aber mit Verantwortung, die wir dabei sind zu tragen. Sie kann sich erdrückend schwer anfühlen. Bis zu dem Moment, in dem wir uns eingestehen, dass die Art und Weise wie wir mit ihr umgehen, tatsächlich untragbar ist. Oftmals komplett alleine, gestresst und mit zig Szenarien am Buckel schleppen wir uns durch den Alltag, als hätten wir keine andere Wahl. Wir kalkulieren die Konsequenzen unserer Dauerbelastung als eine Notwendigkeit ein und tun, als hätten wir keine andere Wahl. Das Leben ist schließlich kein Ponyhof und seinen Themen muss man sich stellen. Ja, das muss man. Allerdings schleppt niemand auf Dauer Waschmaschinen durch die Gegend, ohne sich selbst dabei nachhaltig zu ruinieren. Genausowenig können Sie auf Dauer mit erdrückender Verantwortung und Sorgen durchs Leben gehen und erwarten, dass Sie belastbar bleiben.
Hilfe in Anspruch zu nehmen, hat nichts mit Aufgeben oder Schwäche zu tun. Ganz im Gegenteil: Es ist der starke Entschluss, eben nicht aufzugeben. Dinge mal kurz abzustellen, um sie anders aufzusetzen, damit man in der Lage ist, sie besser tragen zu können, hat nichts mit Resignation zu tun. Vielmehr mit der Entschlossenheit, die Sache langfristig gut zu machen. Und langsamer zu gehen hat nicht immer mit Prokrastination zu tun, sondern mit dem Willen heil anzukommen und nicht ausschließlich irgendwie.
Es ist selten die Last an sich, die uns an unsere Grenzen bringt. Genauso wenig ist es der Stress, der uns auslaugt. Es ist nicht die Krise, die uns an die Substanz geht und auch nicht die Herausforderung im Beruf. Es ist die Art und Weise, wie wir diesen Umständen tagtäglich begegnen, die nicht nur Auswirkungen auf unsere psychische Gesundheit hat. Sondern auch auf unsere physische Gesundheit, auf unser Umfeld, unsere Teams, Familien und letztlich auf unsere Leistungsfähigkeit.
Gönnen Sie sich einen Rollwagen. Gönnen Sie sich einen Partner für Ihre Themen. Manchmal kann das ein Freund oder der eigene Partner sein. Manchmal ist professionelle Hilfe gefragt. Was die „Waschmaschinen“ Ihres Lebens sein könnten, haben Sie vermutlich rasch identifiziert.
Was könnten denn Rollwagen dafür sein?